FÜR EINE AKZEPTANZ GANZHEITLICHER EFFEKTE

Mein Beitrag zur Klärung der Frage,
ob es physikalisch momentane Wirkungen auf Distanz geben kann


My contribution to the book:
Instantaneous Action at a Distance in Modern Physics: "Pro" and "Contra"
Edited by Andrew E. Chubykalo (University of Zacatecas, Mexico), Viv Pope (Swansea, UK),
Roman Smirnov-Rueda (Univerity of Wales, Bangor, UK) (EDS)
In CONTEMPORARY FUNDAMENTAL PHYSICS by Valeri V. Dvoeglazov - Editor (Published: 1999)
NOVA SCIENCE PUBLISHERS, INC. Hauppage, NY*
475 pages. ISBN 1-56072-698-9. $145(?), 2011: $210

Inhaltsverzeichnis  nach dem EDITORIAL

EDITORIAL - Ziele und Gegenstände der Herausgabe

Das 2. Jahrtausend neigt sich seinem Ende zu, mit Bereichen der Physik und Philosophie, die an vielen Universitäten aufgelöst werden aufgrund des Mangels an Nachfrage für die Kurse die sie anbieten. Das ist unzweifelhaft so, weil diese Themen aufgehört haben, aufregend zu sein. Junge Menschen, die die Welt verstehen wollen, sehen die Wissenschaft, und die Physik im besonderen, so als hätten sie kaum mehr als die techn. Möglichkeiten geschaffen, uns selbst zu zerstören, vermischt mit einem Vermächtnis an intellektueller Verwirrung. Dies ist nicht zuletzt, aufgrund der offensichtlich unversöhnbar scheinenden Differenzen zwischen den beiden Hauptgebieten der Physik: Relativitäts- und Quantentheorie.

Was sie in dieser gegenwärtigen Phase der Geschichte vorfinden ist, daß all die aufregenden Dinge in der Physik getan zu sein scheinen und daß alles, was verbleibt, die ehrenvolle Aufgabe ist, sich Informationen zu eigen zu machen, nicht zu sehr über die Natur, als über die Heldentaten lange verstorbener Physiker und deren sich Herantasten an die Interpretation von Naturphänomen. Das alles wird ausgedrückt in etwas, was für sie zumeist ein bedeutungsloser Jargon ist, mit systematischen namedropping, das eine Voraussetzung ist, für das Bestehen von Examen. Keine Ansätze von wahrhaftiger Originalität sind erlaubt, bis man vollstens mit all den Geschichten, mit dem, was diese Ahnen erreicht haben, vertraut ist. Newton sagt einmal, daß sein Erfolg in der Wissenschaft, dadurch erreicht worden ist, "auf den Schultern der Giganten zu stehen." Auf diese Art und Weise wurde Natur, soweit die Physik betroffen ist, etwas kaum Sichtbares oberhalb so vieler erhobener Köpfe von Intellektuellen. Wie jemand es ausdrückte, "man kann sich kaum über Regen oder Sonnenschein äußern, ohne den einen oder anderen Experten zu zitieren."

Auf diese Art und Weise hat sich das, was als Naturphilosophie angefangen hat, immer mehr von dem entfernt, was ursprünglich von ihr erwartet wurde, und das hat, nicht überraschend, dazu geführt, daß der Allgemeinverstand aufhört, sie zu unterstützen. Wenn sie irgendein ein echtes Verständnis hervorgebracht hätte, so wäre dies eine andere Sache. So wie sie ist, wie ein akademisches römisches Reich, wie das kanonische Gesetz ihrer Vorgänger, was noch malerisch "moderne" (jahrhundertealte) Physik genannt wird, scheint sie wohl auf ihren Niedergang zuzugehen.

Das Ziel dieser Sammlung von Aufsätzen soll deshalb - da wir auf das neue Jahrtausend blicken - sein, etwas von diesem ursprünglichen Abenteuergeist der Naturphilosophie wiederzubeleben. Mit der Erörterung des immer noch umstrittenen Themas der Fernwirkungskräfte hoffen wir, einen neuen Pakt zwischen Physik und Allgemeinverstand zu schließen, indem wir, soweit wie möglich, die alten staubtrockenen akademischen Argumente und das interne Pathos, welches mit ihnen einhergeht, eliminieren.

Anstatt dessen, präsentieren wir informierte und wohlüberlegte allgemeinsprachliche Beschreibungen von direkten und instrumentellen Observierungen, die sich sparsam soweit wie möglich auf Größen beschränken, welche aus allgemeinverständlicher Analyse hervorgehen, und nicht nur aus spekulativen und/oder theoretischen Gründen eingeführt worden zu sein. Einige mögen vielleicht denken, daß diese spekulativen Ansätze der Vergangenheit, so, wie z.B. "Felder", "Äther", "Wellenpartikel" etc. unverzichtbar sein mögen für jegliche Art von neuer Annäherung an die Physik der Zukunft. Andere mögen fühlen, daß das ganze konzeptuelle System, welches wir ererbt haben, überdacht werden muß, um solche "unempirischen" Konzepte zu minimieren oder gar auszuschließen. Auf dieser gegenwärtigen diagnostischen Stufe in der Debatte müssen alle Betrachtungen über diese Angelegenheit auf gleicher Grundlage ohne Furcht oder Bevorzugung in Betracht gezogen werden.

Auf jeden Fall müssen wir, wenn wir den (Staffel-)Stab der Naturphilosophie weiterreichen wollen, uns präzise klar machen, wo wir im 20. Jahrhundert am spektakulärsten versagt haben, und das ist unzweifelhaft in unseren Bemühungen die beiden Hauptgebiete der Physik, Relativitätstheorie und Quantenmechanik zu verschmelzen. Keine Menge von ausufernden Jargon kann dieses Versagen vor den jüngeren und frischeren Geistern der Zukunft verbergen, so unbelastet diese unzweifelhaft sein werden (wenn sie es nicht schon sind) von unseren abgenutzten Annahmen wie Körper in Raum und Zeit miteinander interagieren. Beeinflussen sich Körper gegenseitig auf Entfernung im Raum und wenn, dann wie? Diese Problematik wurde vor mehr als 2000 Jahren in der entstehenden Physik des Demokritos aufgestellt, doch haben wir noch keine befriedigende Lösung. Wo haben wir uns geirrt? Wohl vielleicht an der Wende des Jahrtausend könnte es uns gelingen wenigstens einiges konzeptuelles Durcheinander zu klären und einen neuen guten Blick auf das alte Problem der Fernwirkungskräfte zu werfen.

Übersetzung aus dem Englischen von Peter Hille M.A.

SUGGEST CATEGORIES OF INTEREST:

Experimental Physics
Theoretical Physics
Mathematics
Philosophy
History of Ideas in Physics


Inhalt:

ABSTRACT
EINLEITUNG: DIE ERKENNTNISSITUATION
1. DIE KRAFT DER VERNUNFT
2. DIE HOLISTISCHE KRAFT
3. MUT ZU INSTANTANEN EFFEKTEN
4. AUSBLICK FÜR DIE PHYSIK: DAS ENDE DER THEORIEN
REFERENZ
HERAUSGEBER UND AUTOREN


FÜR EINE AKZEPTANZ GANZHEITLICHER EFFEKTE


Helmut Hille
old adress: Perlacher Str. 126, D-81539 Munich/Germany


ABSTRACT

Der Artikel plädiert für eine Akzeptanz ganzheitlicher Effekte einschließlich instantaner Wirkungen und fällt in die Kategorie "Philosophie" unter Einschluß der "Geschichte der Ideen in der Physik".

Er basiert auf Referaten des Autors, die er auf Tagungen der DPG (Deutsche Physikalische Gesellschaft) vorgetragen hat, insbesondere "Die Gravitation als Argument für eine ganzheitliche Sichtweise", Jena 1996, und "Gravitation und Trägheit in komplementärer Sicht", München 1997, aber auch "Allgemeine Grundlagen der Mechanik", Berlin 1997.

Ausgangspunkt ist die moderne Erfahrung von Physikern, daß in der Dimension des Mesokosmos bewährte Prinzipien nicht automatisch auf die Dimensionen des Makro- und Mikrokosmos übertragen werden können, wie z.B. die Quantenmechanik gezeigt hat. Der Vorsokratiker Parmenides (ca. 540 - 480 v. Chr.) ging da noch weiter und schrieb, daß die vom Menschen an seiner eigenen Sterblichkeit gewonnenen Denkmuster ihn hindern, das Seiende zu verstehen, so die Ungewordenheit und Unvergänglichkeit das Daseins, ebenso auch seine Einheit und Ganzheit. Für Parmenides war das Seiende unteilbar: "Auch teilbar ist es nicht, da es als Ganzheit ein Gleiches ist." Diese Unteilbarkeit war für ihn ganz konkret, weshalb ich denke, daß ihr physikalischer Aspekt mit dem identifiziert werden kann, was Newton (1643 - 1727) "Zentripetalkraft" nannte. Die Ganzheit des Seienden ist also kein Hirngespinst sondern (ggf. schmerzlich) erfahrbare Realität. Newtons Idee der Gravitationskonstante besagt, daß Trägheit und Schwerewirkung eines Körpers zwei komplementäre, stets vorhandene Eigenschaften von ihm sind - sonst läge ja keine Konstanz vor. Gravitation wird also nicht (fallweise) erzeugt, wie man heute gern spricht, sondern ist permanent da, weshalb man sie nichteinmal als "Fernkraft" bezeichnen kann, denn sie ist immer schon an der Stelle, wo sie wirkt. Wer Newton Fernkräfte vorwirft, hat seine Lehre nicht verstanden.

Mein Kerngedanke ist: Die Trägheit ist der einer Sache eigene Aspekt, die Zentripetalkraft ist der ihr zugehörige Aspekt des Ganzen. Die Gravitation verstehe ich als eine aus der Ganzheit alles Seienden kommende Kraft. Als komplementäre, aber eben gegenüber der Trägheit qualitativ unterschiedliche Kraft, kann sie nicht mit Eigenschaften der Trägheit beschrieben werden. Solange Gravitationswellen nicht dezidiert erwiesen sind, legt es der Ganzheitsgedanke auch nahe, plötzliche Verlagerungen der trägen Masse sich instantan auswirken zu lassen, besitzt doch die Physik in den verschränkten Quanten und im zeitlosen Tunneln weitere Argumente für instantane Wirkungen. Ihre Akzeptanz fällt nur schwer, weil sie dem im Mesokosmos entwickelten Vorstellungsvermögen des Menschen und seinem Sicherheitsbedürfnis widerspricht, so daß selbst Physiker Schwierigkeiten mit den Besonderheiten der Quantenmechanik haben, obwohl sie sich bestens bewährt. Es sind also nicht die Fakten, sondern die durch unser Herkommen bedingten Denkmuster, welche die Probleme machen. Durch undoktrinäres Denken von angeblich selbstverständlichen Maximen weg zu einer selbstverständlichen Akzeptanz von Fakten zu kommen, muß das Ziel der Wissenschaftler sein.

München, den 30. August 1998


EINLEITUNG: DIE ERKENNTNISSITUATION

Niemand hat dem Menschen eine Garantie gegeben, daß alles seinem im Alltag bewährten Verständnis zugänglich ist oder sich so gar nach diesem richtet. Sein Verstehen hat sich in der Auseinandersetzung mit seiner mesokosmischen Umwelt herausgebildet. In dieser war es für ihn als Beutegreifer bzw. als mögliches Opfer eines solchen wichtig, eine potentielle Beute bzw. Gefahr von ihrem Umfeld zu unterscheiden und ihr räumliches und zeitliches Verhalten zu erfassen, um sie selbst fassen zu können bzw. von ihr nicht erfaßt zu werden. Dies ist heute vergleichbar dem Wunsch nach Unfallvermeidung im Straßenverkehr. Hierbei hilft dem Menschen sein Stereosehen und -hören und seine zeitliche Beurteilung von Ereignissen. Warum aber soll es darüber hinaus nicht holistische (ganzheitliche), Raum und Zeit übergreifende Zustände geben? Diese von vornherein auszuschließen, wäre ein doktrinärer Akt. Geboten scheint mir vielmehr, holistische Phänomene, die sich durch instantane Wirkungen auf Distanz auszeichnen, durch Erweiterung unserer bisherigen, auf Analyse bedachten Sichtweise zu verstehen. Hierbei können wir auf Gedanken bedeutender Naturphilosophen zurückgreifen. Bekanntlich war die Physik früher ein Teil der Naturphilosophie. Ihre historische Verselbständigung wurde mit kognitiven Verlusten erkauft, welche die Physiker durch eigene philosophische Überlegungen auszugleichen versuchen. Diese können jedoch nur bei Berücksichtigung der Beobachterrolle genügend Tiefe gewinnen. Wie die Quantenmechanik gezeigt hat, ist die Beachtung dieser Rolle der Schlüssel für unser Verständnis der Dinge. Aber auch schon Newton analysierte zuerst in Definition III seiner Principia den Ursprung unseres Bewegungsbegriffs, bevor er die "Axiome oder Gesetze der Bewegung" formulierte.

Raum und Zeit sind in der Evolution ausgebildete Erkenntnismuster, mit denen das Gehirn das Chaos der Wahrnehmungen - parallel, wie es seine Arbeitsweise ist, - nach statischen und dynamischen Elementen getrennt ordnet. Dieser Trennung entspricht ihrer unterschiedlichen vitalen Wichtigkeit. Die zeitliche Beurteilung von Ereignissen beruht dabei auf unserer Fähigkeit des Erinnerns und des Vergleichens. Daraus läßt sich jedoch kein Anspruch herleiten, daß alles eindeutig in Raum und Zeit lokalisierbar zu sein hat, daß alle Kräfte nur lokale Wirkungen haben dürfen bzw. deren Ausbreitung an Höchstgeschwindigkeiten gebunden ist, so vorteilhaft dies für unser gewohntes Verstehen und unsere Sicherheit natürlich wäre. Auch die seit der Kindheit gewohnte Übertragung von Kräften durch Zug und Druck begründet kein Recht auf Ausschließlichkeit. Es ist jedoch so, daß die Kinder der modernen Zivilisation schon frühzeitig lernen, auch auf die elektromagnetische Kraft zu achten. Wenn es trotz größter Anstrengungen bis heute nicht gelungen ist, die Gravitation durch Zug und Druck materieller Teilchen oder durch den Elektromagnetismus zu erklären, so ist dies noch lange kein Grund, an seinem Verstand zu zweifeln. Für einen Erkenntniskritiker beweist die Unmöglichkeit der anschaulichen mechanischen Erklärung von Phänomenen nur, daß unsere, in der Kindheit eingeübte Verständnisweise an eine Grenze gestoßen ist, die es nötig macht, sich nach neuen Erklärungsmustern umzusehen.

Gerade wo gewohnte Denkschemata versagen, bietet sich dem Forscher die große Chance, seinen geistigen Horizont durch neue Sichtweisen zu erweitern - eine Chance, die bei der gewaltsamen Reduzierung des Unbekannten auf bekannte Muster zunichte gemacht würde.

Der Sinn von Wissenschaft ist es, Wissen zu schaffen - nicht, es zu reduzieren! Das will nur der alte Beutegreifer in uns, der gewohnt ist, sich etwas raum-zeitlich zugreifend anzueignen, um es konsumieren zu können, ohne sich dabei mit der Frage nach der Eigenheit des Opfers belasten zu wollen. Für ihn zählt das Objekt nur als Beute. So beherrschen wir heute durch Wissenschaft und Technik eine zur Verfügungsmasse herabgestufte Natur, ohne um ihr Eigensein zu wissen. Die negativen Konsequenzen dieser Lieblosigkeit, beginnend mit Naturzerstörung, sind unausbleiblich. Daher gibt es Bestrebungen, die Natur unabhängig vom beutegreiferischen Instinkt zu verstehen, also die menschliche Sichtweise zu erweitern, was letztlich auch eine Erweiterung des Menschseins in Richtung des Humanen bedeutet. Es geht also nicht darum, die bewährte raum-zeitliche und lokal-mechanische Betrachtung von Phänomenen abwerten zu wollen sondern nur darum, der doktrinären Behauptung, daß sie die einzig mögliche sei, durch Prüfung ganzheitlicher Argumente entgegenzutreten. Alle Doktrinen sind der Entwicklung des humanitären Geistes abträglich. Ich denke, daß die Physiker in der Gravitation, den verschränkten Quanten und dem zeitlosen Tunneln genügend Argumente zur Stützung der holistischen Sichtweise besitzen, welche sie endlich ohne Wenn und Aber akzeptieren sollten. Die genannten Phänomene haben sich nur deshalb dem Verständnis bis heute mehr oder weniger entzogen und werden als Problem angesehen, weil der alte Beutegreifer in uns hartnäckig darauf besteht, daß ihm alles in gewohnter Weise aneigenbar zu sein hat, lösen doch Grenzen seines eingeübten Zugriffs ihm unerträgliche Existenzängste aus. Solch unbewußte Motivatoren sorgen dafür, daß auch Physiker sich bei ihren Lösungsversuchen von ihre Sicht einengenden Ur-Ängsten statt von Vernunft und geistigen Schwung leiten lassen, weshalb sie wieder und wieder probieren, ihnen als Menschen nützliche Maxime der Natur zu unterstellen, ein Problem, was schon in der Antike erkannt wurde.


In seinem berühmten, vielen als dunkel erscheinenden Lehrgedicht über die Natur, versuchte der Vorsokratiker Parmenides aus Elea (um 540 - 480 v. Chr.) den Menschen klar zu machen, was sie hindert, die Einheit und Ganzheit des Daseins zu sehen. Dabei ging er davon aus, daß menschliche Denkweise es selber ist, die die Gegensätze mit ihren getrennten Merkmalen hervorbringt.1 Es handelt sich also um ein erkenntniskritisches Werk. Bei aller Skepsis hielt er es aber nicht für ausgeschlossen, am Leben der Sterblichen orientierte Meinungen (gr. "doxa") durch die Kraft eines unbeirrbaren logischen Denkens zu überwinden, um zu jeweils angemesseneren Urteilen zu kommen. Deshalb versuchte er beharrlich, mit logischen Argumenten zu überzeugen. Der 1. Satz der Logik von der Identität fordert, daß in allen Urteilen A immer A zu bleiben hat. Und er ist der angemessene Erkenntnisgrundsatz, wenn wir davon ausgehen, daß der Gegenstand unserer naturwissenschaftlichen Urteile ein Reich ist, in dem nicht Willkür sondern Notwendigkeit herrscht, "da die Moira (das Schicksal) es gebunden hat"2, wie Parmenides eine namenlose Göttin sagen läßt. Damit wurde schon in den Anfängen der Naturphilosophie gesagt, was Voraussetzung für die Relevanz logischer Urteile ist. Diese Nichtwillkürlichkeit ist es auch, die die Mathematik für die Wissenschaft geeignet sein läßt.

Ich denke, wir können Parmenides so verstehen, daß es nur den Wandel der Erscheinungen einer Realität gibt, je nachdem, wie sich ihre Komponenten mischen - und dabei innerlich verbinden - und entmischen. Deshalb sehe ich ihn nicht im Gegensatz zu seinem Zeitgenossen Heraklit, der gelehrt hatte, daß "alles fließt", denn alles kann ja nur unaufhörlich fließen, wenn es ein unaufhörlich Fließendes gibt. Dieses ewig Fließende hat Parmenides nicht mit dem Namen einer Erscheinung verbunden sondern nur gesagt, daß es ist und so die Zeitlosigkeit seiner Aussage gewahrt. So war er sich gewiß:

"Auch teilbar ist es (das Seiende) nicht, da es als Ganzheit ein Gleiches ist. Es ist ja nicht irgendwie an dieser Stelle ein Mehr oder an jener ein Weniger, das es daran hindern könnte, ein Geschlossen-Zusammenhängendes zu sein, sondern es ist als Ganzheit von Seiendem innerlich erfüllt. Dadurch ist als Ganzes ein Geschlossen-Zusammenhängendes; denn Seiendes schließt sich Seiendem an."3

Parmenides hat hier den Gedanken näher ausgeführt, daß es zwischen den Dingen keine Lücken geben kann, da es Nichtsein nicht gibt, das durch solche Lücken aber manifest würde. Dieses lückenlose Seiende hat im Raumzeit-Kontinuum relativistischer Physik eine Parallele. Der moderne Kontinuumsgedanken erleichtert es sicher zu verstehen, warum ich Parmenides Sätze spontan als eine gelungene Beschreibung der Gravitation empfand, welche den Griechen Ausdruck einer zwischen Mutter "Gäa" (Erde) und Vater "Uranos" (Himmel) bestehenden Liebesbeziehung bzw. Freundschaft war, die sie konkret miteinander verband. Parmenides kosmologische Ausführungen verstärkten bei mir der Eindruck, es könnte in seinem Sinne sein, wenn wir die Ganzheit, soweit wir hier ihren physikalischen Aspekt betrachten, mit jener Erscheinung in Verbindung bringen, die Newton "Zentripetalkraft" nannte, die - von den einzelnen Teilchen ausgehend und sie zusammenballend - kugelförmige Körper erzeugt. Aber auch solche Folgen nimmt der Vorsokratiker schon vorweg, wenn er das Seiende mit dem "Maße einer wohlgerundeten Kugel" vergleicht, "von der Mitte aus überall von gleicher Kraft". Auch in Newtons Formel für einen Zentralkörper ist außerhalb des Körpers, um das Zentrum herum, in jedem Abstand, auf einer kugelförmigen Oberfläche die Summe der Gravitationskräfte immer die gleiche.

Ohne die kugelbildende Eigenschaft der Teilchen gäbe es keine Sterne, keine Planeten, keine Monde, keine Wärme, kein Licht und somit auch kein Leben und keine Galaxien.

Angesichts eines Himmels voller Beweise ist es lächerlich, diese zum Verständnis aller Dinge unverzichtbare Kraft, leugnen zu wollen, z.B. weil man sie fälschlich als eine "verbotene Fernkraft" anspricht (s. weiter unten) oder weil man, aus dem Zeitgeist heraus, keine kausalen Beziehungen sondern nur reine Beschreibungen für opportun hält , mit der man jedoch hinter Newton zurückfällt. Andererseits wird die Kausalität gern als Argument benutzt, um Überlichtgeschwindigkeiten für theoretisch unmöglich zu erklären und die Zuverlässigkeit der Meßmittel anzuzweifeln. Heute müssen sich Fakten vor Theorien verantworten und nicht umgekehrt. Experimentatoren werden dadurch verunsichert und entmutigt.

Ohne Parmenides überinterpretieren zu wollen, ist es für mich entscheidend, daß uns durch ihn die Gravitation als eine, keine leeren Zwischenräume duldenden Kraft der Ganzheit nahegelegt wird, die alles Seiende miteinander in Verbindung hält. An dieser Kraft der Ganzheit haben überall alle Teile des Ganzen teil - proportional ihrer Gewichtigkeit und in Abhängigkeit zu ihrer Entfernung. In dieser Sicht ist ein von allen übrigen völlig isolierter Körper nur ein Konstrukt unseres Denkens, doch kein Gegenstand der Erfahrung, was sich ja bestätigt hat. Unter Berücksichtigung der Parmenideischen Gedanken und unseres heutigen Wissens würde ich es als richtig erachten, wenn der Mechanik folgendes Theorem hinzugefügt würde:

"Jede existierende Sache hat zwei komplementäre Aspekte: ihren eigenen und den des Ganzen. Ihr eigener Aspekt wird bei Einwirkung als Trägheitswiderstand erfahren, der holistische Aspekt zeigt sich als ihr, auf sie gerichteter Anteil an der Gravitation. Als zwei Aspekte einer Sache sind sie einander proportional."

Wir hätten es also mit zwei nicht weiter ableitbaren, in der Physik gar nicht mehr so ungewöhnlichen komplementären Aspekten einer einzigen Realität zu tun, nämlich mit ihren passiven Aspekt, der sich bei Wechselwirkung als Trägheit zeigt, und ihren aktiven Aspekt, der als gerichtete Beschleunigung erlitten wird. Beide Aspekte sind zwar miteinander unauflöslich verbunden, jedoch ist der eine nicht die Ursache des anderen. Daß beide Aspekte die komplementäre und konstant vorhandene Erscheinung einer einzigen Realität sind, wird bereits durch Newtons, in ihrer tiefen Bedeutung bis heute viel zu wenig bedachten Proportionalitätskonstante G nahegelegt, die - richtig verstanden - die Frage nach den Gründen der Gleichheit des Maßes von Trägheit und Schwere einer Masse erübrigt. Doch verbietet es die komplementäre aber unterschiedliche Natur von Trägheit und Gravitation, ganzheitliche Effekte mit an der Trägheit gewonnenen mechanischen raum-zeitlichen Modellen beschreiben zu wollen, ist doch Ganzheit der Aspekt, der Seiendes "innerlich erfüllt" (Parmenides). Das heißt, der holistische Effekt hat eine von der nur durch äußerliche Berührung erfahrbaren Trägheit einer Sache unterschiedene Qualität. Newton, der die Schwerkraft als allgegenwärtige, das Planetensystem und die Sterne dirigierende Kraft postulierte, hat es klugerweise stets abgelehnt, über ihre Natur und Wirkungsweise mechanische Vorstellungen zu entwickeln und hat ihre Wirkung durch ein rein geometrisches Gesetz dargestellt. Dieses Gesetz erläuterte er in seinen wie folgt: "Die beschleunigende Kraft soll auf den Ort des Körpers zurückgeführt werden als eine Wirkfähigkeit, die vom Mittelpunkt über die einzelnen Orte in der Umgebung verteilt ist, um die dort befindlichen Körper in Bewegung zu versetzen"4. Nach seiner Gravitationsformel verteilt sich die Zentripetalkraft räumlich gleichmäßig, was die einzige nicht willkürliche Annahme ist. Die hier beschriebene permanent vorhandene Wirkfähigkeit, für die sich die Frage nach einem Zeitfaktor gar nicht ergibt, kann man getrost die Beschreibung eines Feldes nennen. Die oft zu hörende Behauptung, der große Physiker Newton hätte an Fernwirkungen (der trägen Masse) geglaubt, demaskiert nur die eigene Überzeugung von deren Ursächlichkeit. Diese m.E. unzutreffende Auffassung von Gravitation: sie würde von der trägen Masse (von Fall zu Fall?) "erzeugt" (Weinberg), gibt sich auch zu erkennen, wenn es heißt, daß "die Masse den Raum krümmt", was für mich die Beschreibung einer aktiven Fernwirkung ist, auch wenn man sagt, daß sie vermittelt wird, so daß man neben der Sache und ihrer Gravitation noch zusätzlich einen Mittler braucht. Für Newton aber war die Zentripetalkraft einer Masse ebenso konstant am Ort ihrer Wirkung wie ihre Trägheit - als zwei unterschiedliche Seiten ein und derselben Sache, die ihnen ihr Maß gibt. Daher ist lediglich der Ort des Körpers, besser noch der Ort jedes Körperteilchens, wie er an anderer Stelle schreibt5, mathematisches Zentrum einer der trägen Masse proportionalen, auf ihren Ort gerichteten Wirkfähigkeit. Einstein hat es mit seiner Metrik der Raumzeit im Grunde nicht anders gesehen, auch wenn er in seiner Sicht glaubte, Raum und Zeit als Wirkungen vermittelnde physikalische Entitäten ansprechen zu müssen6.

Es bleibt jedoch die hier zur Diskussion stehende Frage, ob sich das Gravitationsfeld selbst wiederum wie ein Objekt in Raum und Zeit verhält und sich die plötzliche Verlagerung oder Teilung einer Quelle nur mit endlicher Geschwindigkeit fortpflanzen kann. Dies als Selbstverständlichkeit zu fordern, wäre eine unzulässige Pertitio prinzipii. Hier kann nur die Forschung entscheiden. Die hat schon gezeigt, daß elektromagnetische Wellen beim Tunneln Distanzen ohne Zeitverbrauch überwinden. Solange die von Einstein postulierten, sich in Raum und Zeit mit Licht- (oder einer anderen) Geschwindigkeit fortpflanzenden Gravitationswellen nicht dezidiert nachgewiesen sind, sollten wir, durch das Einräumen der Möglichkeit einer zeitunabhängigen Verschiebung des Feldes, auch darin dem Ganzheitsgedanken eine Chance geben. Da wir das Medium nicht kennen, das die Wirkungen vermittelt, kann man auch nicht sagen, daß seine zeitunabhängige Verlagerung gegen die Kausalität verstößt. Die Lichtgeschwindigkeit ist da kein sachliches Kriterium, denn - wie der Name schon besagt - ist sie die Geschwindigkeit des Lichts und nicht die einer anderen Sache, auch wenn es für Astronomen natürlich ganz praktisch wäre, wenn die Schockwelle zugleich mit der Lichtwelle bei uns eintrifft und nicht Jahrtausende früher oder später. Ein Verstoß gegen die Kausalität würde erst dann vorliegen, wenn es Wirkungen vor Eintritt der Ursache gibt. Die Gleichsetzung des Gravitationsfeldes mit einer gekrümmten Raumzeit würde diese Zeitunabhängigkeit logisch sogar erfordern: Die Raumzeit kann doch nicht selbst wieder raumzeitlichen Bedingungen unterliegen, also die Bedingung ihrer selbst sein. Gibt sie diese Bedingungen, dann kann die Verlagerung des Gravitationsfeldes gerade keine Frage des Raumes und der Zeit, also einer Geschwindigkeit sein, so daß Einsteins Terminologie genau das bedeutet, worin er sich s. E. von Newton unterscheiden wollte. Die Entdeckung von sich mit endlicher Geschwindigkeit fortpflanzenden Gravitationswellen würde die verblüffend einfache Schlußfolgerung auf notwendig instantane Effekte nur stören. Leider wird das Ausbleiben von Gravitationswellen die Anhänger mechanischer Modelle nicht davon abhalten, weiterhin von ihrer Existenz überzeugt zu sein. Ihre für Sterbliche so plausiblen Überzeugungen haben sie schon immer gehindert, Newtons tiefe Weisheit zu verstehen. Zu dieser tiefen Weisheit gehört es, daß der Begründer der Dynamik in erster Linie ein auf einsichtigen Prinzipien gegründetes mathematisches Konzept zum objektiven Umgang mit Fakten vorgelegt hat, deren Deutung dabei keine Rolle spielt und daher auch nicht durch Deutungen widerlegt werden kann. Jede Ausdeutung von Fakten hängt von der subjektiven Meinung des Beobachters ab und unterliegt dem Zeitgeist. Die vollständige Darlegung der Gründe dafür, warum sich Newtons Konzept in praxi prinzipiell bewährt, würde einer eigenen, weiter ausholenden Abhandlung bedürfen, weshalb an dieser Stelle darauf verzichtet werden muß.

In Zusammenhang mit Newtons Ausspruch "hypotheses non fingo" möchte ich jedoch hier darauf hinweisen, daß auch meine Argumentation nicht spekulativ ist, sondern - ebenso wie bei Newton und Parmenides - auf Vernunftprinzipien fußt. Nur auf sorgfältig abgeklärten Prinzipien beruhende Aussagen, können ihre Vernünftigkeit sichern. Mein Hauptprinzip ist dabei Parmenides erkenntniskritisch geprüfte Idee der Einheit und Ganzheit alles Seienden. Diese Idee, in Verbindung mit einfachen, unstrittigen Fakten und Logik, ist es, die mein Denken undoktrinär leitet, wobei sich noch nie Probleme mit Tatsachen ergaben. Daher meine ich, daß es von jedem nachvollzogen werden kann, der nicht durch Vorurteile gehindert ist. Meine Vorgehensweise läßt aber auch nicht zu, mich an Spekulationen zu beteiligen, so zu Fragen wie, ob es "gekrümmte Räume", "Strings" oder gar "Wurmlöcher in der Raumzeit" gibt. Ich halte solche, auf Popularität abzielende, aus dem Alltag geborgten Bilder grundsätzlich für bedenklich, weil Journalisten, und damit die Öffentlichkeit, Metaphern gleich als Tatsachen nehmen und die Wissenschaftler darauf festlegen, die dadurch zu Gefangenen ihrer eigenen Metaphorik werden. In einer Krise haben sie dann Schwierigkeiten, ohne Gesichtsverlust sachlich zu werden. Als-ob-Beschreibungen als Modelle können vielleicht helfen, ein mathematisches Konzept zu entwickeln. Wenn ein solches Konzept dann in irgendeiner Weise nützlich ist, wäre dies für mich aber noch kein Hinweis oder gar Beweis, daß die Sache auch so ist, denn unter einem anderen Zeitgeist könnte sie sich wieder ganz anders darstellen. Daher sollte man alle überflüssigen Auslegungen und Annahmen unterlassen, was ja kein neuer Grundsatz wäre. Unverzichtbar dagegen ist das Finden unstrittiger Kriterien für Urteile, wie eine erkenntnistheoretisch abgeklärte Metrologie für alle quantitativen Aussagen.


Als Ausdruck von Ganzheit kann das Vermögen zur Gravitation nicht allein mit der trägen Masse in Verbindung gebracht werden, da das Seiende, nach Parmenides und dem Begriff der "Ganzheit" nach, bei aller Ungleichheit im direkten Vergleich, "als Ganzheit ein Gleiches ist". Dieses allen Dingen Gleiche ist auch nicht durch "ein Mehr oder ... ein Weniger" gehindert, ein Gleiches zu sein. Daß das Fallen nur mit dem Gravitationsfeld und nichts mit dem seinem Inhalt zu tun hat, hatte schon Galilei erfahren, als er feststellte, daß Körper - unabhängig von ihrer Masse und Form - gleich schnell fallen. Da es beim "Fallen" erwiesenermaßen auf die Merkmale des Fallenden, so ob sie "ein Mehr oder ... ein Weniger" an Masse haben, nicht ankommt, müssen auch Antimaterie, Licht und überhaupt elektromagnetische Energie und sog. "masselose Teilchen" fallen. Daher haben die Berechnungen von John Michell (1783) und Laplace (1796) über Sterne, die so massereich sind, daß sie Licht nicht mehr emittieren können, was man heute "schwarze Löcher" nennt (Wheeler), und von Soldner (1801) und Einstein (1911) über die Lichtablenkung am Sonnenrand in der Erfahrung Galileis und im Ganzheitsgedanken ihre Grundlage. Es ist daher für die Änderung der Bewegungsgröße von Licht weder erforderlich, daß es eine korpuskulare Natur hat, noch bedarf sein Fallen zusätzlicher Annahmen, da für die Auffassung, daß bei der Gravitation nur Masse auf Masse wirkt, seit Galileo Galilei kein Anlaß mehr besteht, hat er doch festgestellt, daß es auf die Masse des fallenden Objekts nicht ankommt. Die Wirkung, die Massen aufeinander ausüben, ist lediglich das, was uns vertraut ist, woraus sich aber noch kein Ausschließlichkeitsanspruch ergibt. Auch die Anwendbarkeit der von Newton für die Planetenbewegung aufgestellten Gravitationsformel ist nicht davon abhängig, daß der Probekörper m eine Masse besitzt. Und wenn nach Einstein Masse "verdichtete Energie" ist und zur Masse Gravitation gehört, dann ist diese auch die "mitverdichtete" Gravitation der "verdichteten Energie", wie umgekehrt die Energie ebenfalls träge sein muß, soll es durch ihre "Verdichtung" zu einer trägen Masse kommen. Anderenfalls könnte man nicht von der "Äquivalenz" beider Erscheinungen reden. Und woher oder wohin sollten Trägheit und Gravitation beim Wechsel der Erscheinungsweise kommen oder gehen???

Es sind die "doxa", die uns immer wieder hindern, im Denken konsequent zu sein. Sobald wir verstehen, daß alles der Gravitation unterliegt und alles Zentrum eines mit ihm verbundenen Gravitationsfeldes ist, also alles eine der Materie-Energie-Äquivalenz proportionale Gravitationskonstante besitzt, wird klar, daß die Zentripetalkraft keine Kraft unter Kräften ist, sondern ein komplementärer Aspekt aller Kräfte, eben das, was das obige Theorem besagt. Newtons, Trägheit und Gravitation miteinander verbindende Gravitationskonstante G bewährt sich nur ein weiteresmal, wenn sie, im Rahmen der Einsteinschen Äquivalenzformel E = mc2, nun auch auf die Trägheit der Energie Anwendung findet - Einsteins erste und m.E. auch richtige Deutung der Gleichung. Was aber notwendige Eigenschaft einer Sache ist, kann nicht nochmals in die Sache selbst umgewandelt werden. Die spätere Deutung der Gleichung, sie gäbe das Maß an, in wieviel Energie eine Masse umgewandelt werden könne, entstammt m.E. einem magisch-alchimistischen Denken. Doch es gibt keinen Umwandlungszauber wie im Märchen, wo der Frosch zum Prinzen wird, wenn ihn die Prinzessin küßt, sondern rational gesehen verbinden oder lösen sich materielle Strukturen mittels zugeführter Energie, wobei beim Lösen Bindeenergie frei wird. (Daß mit dem Kuß sieht das Märchen allerdings richtig: von selber geht nichts. Oder in Newtons Diktion: jeder Frosch verharrt von sich aus in seinem Froschsein, solange keine Prinzessin küssend auf ihn einwirkt. Richtig ist auch: geringe Ursachen können große Wirkungen haben.) Solange man nur auf die träge Masse als Quelle der Gravitation setzt, kann ein Defizit an Gravitationsquellen daher nicht überraschen.

Die Gravitation als komplementärer Aspekt aller Kräfte macht verständlich:

  1. warum es keine Antigravitation geben kann: Objekte können zwar komplementäre aber keine widersprüchlichen Eigenschaften haben, also nicht zentripetal und zentrifugal zugleich wirken;

  2. warum alle Versuche, sie in einer einheitlichen Theorie der vier Grundkräfte einzureihen, bisher gescheitert sind;

  3. warum es kein echtes Quantisierungsproblem gibt, gehört die Gravitation doch zu den Quanten selbst.

  4. Damit dürfte es m. E. für eine Große Vereinheitlichte Theorie (GUT) keine prinzipiellen Schwierigkeiten mehr geben.

Der Gegenpart der Gravitation sind alle Arten von Explosionen, kosmologisch insbesondere Supernovä und vor allem der sog. "Urknall", die Reaktionen großer Materiemengen auf eine von ihnen selbst bewirkte Verdichtung sind. Diese, der Gravitation entgegengerichtete Reaktion, dürfte beim Big Bang durch die Bildung von Antimaterie ausgelöst worden sein, wodurch ihre kosmologische Rolle bestimmt ist.

Die Existenz der einseitig zentripetal gerichteten Gravitation beweist, daß das gegliederte Universum, das wir kennen, notwendig durch einen gemeinsamen Urknall gegangen sein muß, damit die zentrifugalen, die Gliederung bewirkenden Kräfte entstehen konnten.

In dem dem Urknall vorausgehenden undifferenzierten Zustand ist das Ganze im Zustand des Einen, danach ist das Eine im Zustand des Ganzen, sobald sich das All durch Abkühlung differenziert. Aber in beiden Zuständen ist das Seiende "je zusammen alles, als Eines zusammenhaltend" (Parmenides)7. Die anziehenden und abstoßenden Kräfte des Ganzen wären die Grundlage eines pulsierenden Universums. Oder wie Parmenides sagte: der Nous läßt nicht zu, das Seiende "als ein ... sich überallhin gänzlich Zerstreuendes noch als ein Sichzusammenballendes" zu verstehen.8 Dieser Gedanke ihres antiken Kollegen ist es, der moderne Kosmologen bewegt, wenn sie überall nach der fehlenden kritischen Masse suchen, die den bekannten Kosmos zusammenhalten soll. Da die der Expansion des Universums entgegenwirkende Zentripetalkraft bekanntlich mit dem Quadrat der Entfernung schwindet, kann die heute zu beobachtende Rotverschiebungen von Galaxienlicht nur für den beobachtenden Zeitpunkt gelten. Dies muß sich unweigerlich in der Berechnung des Alters unseres Universums auswirken. Da es früher langsamer expandierte, ist es älter, als eine einfache Zurückrechnung mit der jetzt beobachtbaren Geschwindigkeit ergibt.

Das aus einem gemeinsamen Urknall hervorgegangene Universum könnte aber auch nur ein Teiluniversum sein, das sich innerhalb eines komplexeren Universums auf diese Weise organisiert hat. Seine davoneilenden Bruchstücke können eines Tages auf andere Teiluniversen treffen und mit ihnen wechselwirken bis hin zu neuen Urknallen. Vielleicht aber künden uns bereits heute extrem energiereiche Erscheinungen, wie Gammablitze und Quasare, welche die herkömmliche Kosmologie und Physik nicht zu erklären vermag, vom Zusammentreffen solcher Teiluniversen.

Diesen erweiternden Gedanken auf ein komplexes Universum bringe ich nur zur Vermeidung des alten Fehlers, den uns jeweils gerade bekannten Teil der Welt gleich für das "System der Welt" zu halten. Ein solcher Schluß hat sich bisher stets als irrig erwiesen. Auch der durch die Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit, in Verbindung mit dem Alter kosmischer Objekte, bedingte optische Horizont beweist in keiner Weise - wie der Horizont des Meeres - eine objektive Grenze der Welt, einer Welt, die erneut, auf wundersame und den Menschen schmeichelnde Weise, ihn und seine Erde als Mittelpunkt hätte. Es wäre aber eher ein Wunder, wenn die Welt nicht größer und vielfältiger wäre, wie der am Beutemachen orientierte, von Natur aus einfältige Mensch vermutet. Zu dieser Einfalt gehört die Absolutierung des eigenen Standpunkts und Wissensstandes, eine ungute Art der Denkökonomie, gegen die auch Wissenschaftler immer wieder ankämpfen müssen.


Ich sehe die Notwendigkeit, den Gedanken der Ganzheit endgültig zu akzeptieren, um die gesicherten Erkenntnisse widerspruchsfrei ordnen zu können. Hierzu gehört auch der Mut zu instantanen Effekte - auch wenn niemand sie sich vorstellen kann. In Fragen des Makrokosmos und des Mikrokosmos liefert das im Mesokosmos geschulte Vorstellungsvermögen der Sterblichen kein ausreichendes Kriterium für Urteile, weshalb es nicht die letzte Instanz sein kann. Es bleibt daher die Aufgabe, sich diese Ideen immer wieder aufs neue geistig anzueignen und sie zu vertiefen, wozu meine hier gemachten Ausführungen anregen wollen. [Bild Zeilinger hier eingefügt]

In diesem Zusammenhang möchte ich an die verschränkten Quanten erinnern, deren instantanes Reagieren, z.B. bei Polarisation eines Partners, für mich einen weiteren Aspekt der Ganzheit zeigt. Diese Art der Ganzheit, heute "Nichtlokalität" genannt, mit der A. Zeilinger (siehe Bild, hier eingefügt) an der Universität Innsbruck erfolgreich experimentiert, wird von ihm in einer neuen Veröffentlichung so beschrieben: "Formuliert werden kann die Verschränkung ja bekanntlich als die Tatsache, daß zwei oder auch mehrere Teilchen Eigenschaften in der Weise tragen, daß nur gemeinsame, aber keinerlei individuelle Eigenschaften der Teilchen definiert sind." Und ich denke, zu dieser Nichtlokalität und Ununterscheidbarkeit des Verhaltens gehört notwendig auch seine Synchronizität.

Ich habe die Gravitation zuerst eine "Kraft der Ganzheit" genannt, dann jedoch die Möglichkeit aufgezeigt, daß es sich bei dem uns bekannten Universum um ein Teiluniversum handeln könnte. Dadurch ergibt sich die Frage: Welche Ganzheit spiegelt nun die "Kraft der Ganzheit"? Spiegelt sie die des Teiluniversums oder die einer noch größeren Ganzheit? Ich denke, hier können uns die verschränkten Quanten einen wichtigen Hinweis geben: ihre Verschränkung hat ja ihre Ursache in der gemeinsamen Emission. Der Urknall aber ist die gemeinsame Emission aller Teile des Teiluniversums, der damit auch die Ganzheit definiert, die "ein Gleiches ist", um mit Parmenides zu sprechen. In dieser Sicht - der verschränkenden Kraft eines Urknalls für alles von ihm Betroffene - zeigen sich Gravitation und Urknall erneut als eng aufeinander bezogen, wie ja die Gravitation auch schon die Voraussetzung dafür ist, daß es überhaupt zu einem Urknall kommen kann.

Durch einen gemeinsamen Ursprung verschränkt zu sein, erscheint so als eine allgemeine, zur Materie gehörende Eigenschaft, der weiter nachgegangen werden sollte.

In einer Zeit, in der sich der Mensch in ihn gefährdender Weise aus dem Naturzusammenhang gelöst hat, sehe ich für ihn das Bedenken ganzheitlicher Zusammenhänge als vordringlich an, worüber ich mit C.F.v. Weizsäcker in einem ausführlichen Gespräch einig war. So wie es erwiesenermaßen schon physikalisch bei den größten und kleinsten Körpern keinen gibt, der rein für sich existiert, gibt es erst recht keine Lebenserscheinung, die nicht auf andere und Nichtlebenserscheinungen existentiell angewiesen ist und bleibt. Das müssen wir, um unserer Zukunft willen, lernen zu verstehen und zu leben. Daher ist auch die Physik aufgefordert, zur Vertiefung des Ganzheitsgedankens ohne Vorbehalt ihren Beitrag zu leisten.

Ansätze sehe ich auch in der Kosmologie. Das von ihr diskutierte anthropische Prinzip besagt, daß zwischen dem jetzigen Zustand des Universums und der Existenz von Menschen eine Korrelation besteht. Also: wenn das Universum nicht in dem komplexen Zustand wäre, wie er gegenwärtig festzustellen ist, dann wären wir gar nicht da. Die Fahne der Eigenliebe schwenkend haben einige aus dieser richtigen Einsicht den irrigen Schluß gezogen, daß der Mensch der Zweck des Universums wäre, das ihm daher zu dienen hätte, was man das starke anthropische Prinzip nennt. Das hätten natürlich ebensogut z.B. auch die Saurier vor hundert Millionen Jahren behaupten können, als sie die Erde beherrschten. Völlig abgesehen davon, daß nur ein intelligentes Wesen Zwecke setzen kann, liegt nicht sowieso der Schluß viel näher: nur wenn wir sehr sorgfältig auf die komplexen und empfindlichen Bedingungen unserer Existenz achten und sie erhalten, kann auch die menschliche Rasse überleben. Man könnte zur Unterscheidung dies das holistische anthropische Prinzip nennen. Doch ich denke, daß das anthropische Prinzip selbst schon diesen unaufhebbaren Zusammenhang zwischen dem Zustand der Welt und der Existenz forschender Menschen zum Ausdruck bringt, der eben ernst zu nehmen ist. Hierzu sagte der chinesische Weise Laotse (604 - 520 B.C.), fast ein Zeitgenosse des Parmenides: "Wer das Leben nicht ernst nimmt, dem wird es seinen furchtbaren Ernst zeigen."


So richtig es für einen Wissenschaftler ist, in seinem Denken konsequent zu sein, so wichtig ist es für ihn aber auch, sich daneben für alternative Denkweisen offen zu halten, kann ihm doch niemand garantieren, daß eine noch so bewährte Sicht, wie z.B. die reduktionistische, die einzig mögliche wäre. Nur wenn er genügend Gelassenheit gegenüber andersartigen Argumenten besitzt, bleibt er offen für die Wahrheit, um die es ihm in allem Denken und Tun gehen sollte. Einzig so ist der Wissenschaftler ein Vorbild für Wahrheitsliebe und die Wissenschaft die Vorhut einer offenen, der Zukunft zugewandten Gesellschaft, die ihre Probleme im Bunde mit der Natur zu lösen versuchen muß. Ideologische Verkrampfung, Rechthaberei und Oberflächlichkeit hindern dagegen, das Richtige zu erkennen und zu tun und den Weg einer wirklich humanen Gesinnung zu beschreiten. Die Verantwortung für einen auch qualitativen, auf Hebung des Ethos gerichteten geistigen Fortschritt der Menschheit gilt es von seiten der Wissenschaft noch stärker als bisher wahrzunehmen. In der gegenwärtigen Phase geht es darum, daß die Wissenschaft sich entscheiden muß, ob sie nur der willige Handlanger von Interessen und Ängsten sein will und ihr Wissen instrumentalisiert, oder ob sie sich - bedingungslos der Wahrheit verpflichtet -, wieder an die Spitze der Aufklärung stellt. Hierbei halte ich es für unverzichtbar, daß sie sich der Natur um ihrer selbst willen in Liebe nähert. Nur so behält Naturphilosophie ihren Sinn und kann Verstehen und Weisheit gelingen.

Was wir in der Physik brauchen ist nicht eine neue Theorie jenseits von Quantenmechanik und Relativitätstheorie, sondern eine solche Vertiefung unseres Verständnisses der Beobachterrolle, daß sich alles Theoretisieren erübrigt. Ein vertieftes Selbstverständnis wird uns befähigen, zwischen uns und den Dingen klar zu unterscheiden, z.B. zwischen Daten und Informationen. Während Daten zu einer materiellen Struktur gehören und materiell verarbeitet werden können, ist die Information das, was wir aufgrund unserer Biographie und unseres Vorwissens aus diesen Daten herauslesen, also etwas rein Geistiges. Alles Wahrnehmen und Wissen ist so eine Mischung aus objektiven Daten und deren subjektiver Bewertung, mit der sich der Mensch die Welt sensorisch und geistig zu eigen macht. Nur durch das Gewahrwerden des subjektiven Anteils kann Wissen objektiviert werden. Und nur wer seinen eigenen Anteil beim Wahrnehmen erkennt und berücksichtigt, nimmt im eigentlichen Sinne wahr. Sonst bleibt er nur das blinde Opfer seines sensorischen und mentalen Erbes. Den Beobachter und das Beobachtete in ihrer Bezogenheit noch besser zu verstehen als bisher, ist für mich die anstehende Aufgabe von Philosophie und Wissenschaft. In letzter Konsequenz müßte es einmal zu einer interdisziplinären Wissenschaft der Relationalität von allen kommen, einschließlich des Beobachters und seiner kognitiven Strukturen.

Hier ist Anlaß aufzugreifen, was Carl Friedrich von Weizsäcker auf der 49. Physikertagung der DPG 1985 in München (Germany), anläßlich des hundertsten Geburtstag von Niels Bohr zum Verhältnis von Relativitätstheorie und Quantenmechanik gesagt hat: "In genauer Umkehr der Einsteinschen Hoffnung würde ich aber annehmen, daß diese (zukünftige) Theorie (jenseits der uns bekannten Quantentheorie) nicht durch eine Reduktion der Quantentheorie auf das Raum-Zeit-Kontinuum, sondern durch eine Herleitung des Raum-Zeit-Kontinuums als klassischer Grenzfall einer reinen Quantentheorie zu gewinnen wäre."9 So bestechend dieser Gedanke ist, so denke ich doch, daß die bloße Umkehr des Einsteinschen Reduktionismus immer noch reduktionistischer Geist wäre und wir es uns nicht zu einfach machen sollten.

Gerade im Sinne von Bohr wäre es gewesen, durch Verzicht auf jede doktrinäre Forderung des Entweder-Oder dahin zu kommen, Partikel- und Feldbeschreibungen als komplementär anzusehen, als Ausdruck koexistierender Kräfte in einem gegliederten Universum, und die Beschreibungen jeweils dort anzuwenden, wo sie brauchbar sind.

Nur an der Brauchbarkeit können wir Methoden und Theorien prüfen. Wenn es der Erfahrung entspricht, daß wir verschiedenartige Beschreibungen brauchen, ist diese Erfahrung auch zu respektieren. Und der Wissenschaftler ist aufgefordert darüber nachzudenken, warum dies so ist, z.B. weil die Realität sowieso alle Denkbarkeit übersteigt und wir uns ihr gedanklich und sprachlich immer nur nähern können. Daher sollte man zwar um Prinzipien, doch nicht um Worte streiten, denn diese sind immer nur das Mittel unserer Verständigung untereinander. Ich bin überzeugt, daß mit der Ausweitung ihres Blickfeldes durch die Akzeptanz einer holistischen Sichtweise, mit der Konsequenz instantaner Effekte, für die Physiker die Gravitation ebenfalls aufhören würde, ein grundsätzliches Problem und ein Hindernis auf dem Wege zu einem einheitlichen Verständnis der vier Grundkräfte zu sein. In einer solchen Sicht ist das Geschehen in Mikrokosmos und Makrokosmos elegant miteinander verknüpft - ein Ganzes, das die Griechen einst durch das Band der Liebe vereinigt sahen. Die Gravitation ist nicht "okkulter" als die ihr komplementäre, ebenfalls nicht weiter ableitbare Trägheit, mit der viele Physiker genauso ihre Probleme haben. Es sind nicht die Fakten sondern immer nur die als selbstverständlich hingenommenen unangepaßten vorwissenschaftlichen Denkweisen und Überzeugungen, die "doxa", welche die vermeidbaren Probleme machen. Durch undogmatisches aufgeklärtes Denken von angeblich selbstverständlichen Maximen weg zu einer selbstverständlichen Akzeptanz von Fakten zu kommen, muß das Ziel der Wissenschaftler sein.


REFERENZ

1Parmenides, Über das Sein, Reclam Bd.7739, Übersetzung und Gliederung von Jaap Mansfeld, Stuttgart 1985, Frag.8, Vers 55-60
2Kurt Riezler, Parmenides, in: Quellen der Philosophie, hrsg. von Rudolph Berlinger, Vittorio Klostermann Frankfurt/M. 1970, S. 35, Frag.8, V.37
3wie 1, Frag.8, Vers 22-25
4Isaac Newton, Mathematische Grundlagen der Naturphilosophie, Ausgew., übers., eingeleitet u. hrsg. von Ed Dellian, Hamburg: Meiner 1988, S.42
5wie 4, S.230: "Die Schwere zur Sonne hin setzt sich aus den Schwerewirkungen zu den einzelnen Teilchen der Sonne hin zusammen. ..."
6Didaktiker versuchen, die Gravitation durch "Dellen" in der Raumzeit anschaulich zu erklären, die Probekörper, wie auf schiefen Ebenen, nach unten rollen lassen. Hierbei handelt es sich um eine trügerische Erklärung, denn ohne eine immer schon vorausgesetzte, die Senkrechte definierende Newtonsche Zentripetalkraft gibt es kein "unten", "oben" und "schief" und hat keine Kugel Anlaß, in eine Delle zu rollen. Die "gekrümmte Raumzeit" erscheint hierbei als eine Als-ob-Beschreibung der Folgen von Gravitation, ebenso wie es sich bei den Kreisbahnen des Ptolemäus oder bei Aristoteles "Streben zum natürlichen Ort" bereits um von ihr verursachte Phänomene handelt, die selbst ohne Erklärungswert sind. - Newtons Formel ergibt nur für 2 Punktmassen korrekte Werte und ist damit für ausgedehnte Körper der ungenaueste, gerade noch mögliche Ansatz, der aber für weit entfernte Objekte, wie Planeten, ausreicht. Für nahe Probekörper jedoch ergibt jeder Ansatz, der die räumliche Verteilung der Gravitationsquellen erfaßt, zwangsläufig genauere Werte, ohne daß er allein schon dadurch ein zutreffenderes Gravitationsverständnis beweist.
7wie 2, Frag.8, aus V. 5
8wie 1, Ende von Frag. 4
9C. F. v. Weizsäcker, Zeit und Wissen, dtv München 1995, S.785


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