40 Sprüche

von Günther Faust

eine Auswahl von ihm selbst

  • Menschen mit gleichen Schwächen sind eher einander zugetan als solche mit gleichen Stärken.
  • Mit geschlossenen Augen lässt sich vielleicht besser denken, nicht jedoch arbeiten.
  • Es ist nicht tröstlich, das Urteil über uns von denen, die wir mögen, durch das Urteil jener, die wir nicht mögen, bestätigt zu sehen.
  • Es ist ein allgemeiner Irrtum von sich zu glauben, anders zu sein als die Anderen.
  • Es regt uns mehr auf, wenn uns weggenommen wird was wir besitzen, als wenn uns zustehendes vorenthalten wird.
  • Der Mensch gebricht daran, anderer Gebrechen als Schuld der Gebrechlichen auszulegen.
  • Ein wehleidiger Mensch ist mir lieber als ein erbarmungsloser.
  • Wer das sinkende Schiff zuletzt verlässt, vermeidet ein Wettschwimmen mit den Ratten.
  • Zukunft steht am Anfang eines Gedankens, Vergangenheit an seinem Ende.
  • Nicht für jeden von uns ist morgen heute gestern.
  • Behauptung: Die Schnittmenge der Reichen und der Redlichen ist leer.
  • Kein Wort drückt einen Mangel so umfassend aus, wie das Wort Hoffnung.
  • Wer sein Leben verliert hat nichts mehr, auch kein Vaterland.
  • Weisheit ist weniger an ein hohes Alter gebunden als Erfahrung.
  • Die Erfolgsfrage stellt der Feinfühlige nur dem Erfolgreichen.
  • Der Mittelpunkt der Welt ist schon deshalb nicht bestimmbar, weil jeder sich selbst für den Mittelpunkt hält.
  • Hungernd oder Mächtig sind meist die anderen.
  • Wer sich tags ein Licht anzündet, braucht sich nicht zu wundern, wenn er des nachts im Dunkeln steht.
  • Man soll mit den Füßen nur dorthin gehen, wohin einem der Kopf folgen kann.
  • Ob es uns gefällt oder nicht; wir sind die Nachkommen von Opportunisten.
  • Wenn Gott den Menschen erschaffen hat, dann nur um den Teufel ins Unrecht zu setzen.
  • Tadelhaftes würde sehr viel häufiger getadelt, gäbe es mehr Untadelige.
  • Es ginge uns besser, würden wir uns im Guten so umeinander bemühen wie im Schlechten.
  • Dumme Menschen verursachen mehr Unheil als böse.
  • Ohne dass der Mensch ist, ist die Existenz aller Dinge nichts.
  • Die bequemste Ausrede des Menschen war immer die Berufung auf ein höheres Wesen.
  • Von der Eitelkeit des Menschen lässt sich besser leben als von seinen Bedürfnissen
  • Wenn Du gehört werden willst, musst Du in die Stille hineinreden.
  • Nicht nur, dass Geld nicht stinkt, es lässt sich auch vom Blut säubern.
  • So ist der Mensch: Dass er verhungert macht ihm weniger Sorgen, als dass man es ihm ansieht.
  • Irren kann nur, wer etwas weiß.
  • Gegen die meteorologische Kälte vermag der Mensch sich durch Kleidung zu schützen.
  • Menschen, denen wir nicht entrinnen können, teilen wir in Freunde und in Feinde ein.
  • Handeln für die Gemeinschaft wird eher von Egoismen denn von Fürsorge bestimmt.
  • In einem nicht leeren Raum verursacht selbst das kleinste Licht einen Schatten.
  • Wissen heißt, Kenntnis vom Unwiderlegbaren zu haben.
  • Auf der Suche nach der Wahrheit schafft sich der Mensch die Wahrheit, die er sucht.
  • Es fällt leichter sich gegen Kritiker als gegen Schmeichler zu wehren.
  • Prophetische Aussagen werden meist für solche Zeiten gemacht, in welcher der Prophet nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden kann.
  • Vernünftig scheint uns der, der die Dinge des Lebens so sieht wie man selbst.*
  • Das Maß aller Dinge ist die Vernunft.**

       © GÜNTHER FAUST 2001
       *Spruch vom Nov.2003
       **Spruch vom Sept.2017
        6 weitere Sprüche von ihm auf der Seite "Autor" unter "Harmlos, aber nicht ganz humorlos"

    Gedanken zu Grenzfragen
    Getreu dem goethischen Faust, der seine menschlichen Grenzen sprengen wollte, hat sich der ehemalige Bergmann Günther Faust, in der Nähe der Grenzen des Dreiländerecks Niederlande /Belgien /Deutschland wohnend, viel mit Grenzfragen befasst.
         So ist Günther Faust hier nicht nur mit seinen Sprüchen, sondern auch im Text I/C3 "Gottes Urknall? Für ein Universum ohne Grenzen in Raum und Zeit" unter 7. mit einer Idee zur Antimaterie als Auslöser des "Urknalls" vertreten. In einem Leserbrief vom Januar 1996 warnte er in tiefer Besorgnis vor forscherischen Aktivitäten zur Antimaterie, weil Militärs wissenschaftliche Erkenntnisse immer gleich zum Bau neuer, noch schrecklicherer Waffen nutzen, auch wenn es den Forschern selbst nur um die reine Erkenntnis geht. So schrieb er den "Jülicher Nachrichten" u.a.: "An anderer Stelle habe ich es schon einmal gesagt: 'Der Mensch ist das einzige Tier, welches keine, wie auch immer geartete Grenze respektiert.' (Faust weiter:) "Wo immer sich ihm ein Hindernis bietet, er versucht es zu überwinden. Nichts ist ihm heilig. Nicht die Zeugung, nicht der Tod, nicht die Tiefen der Meere, nicht die Höhen der Berge, nicht der Himmel und nicht der Weltraum. Und obwohl er selbst der Evolution unterworfen ist, greift der Mensch verändernd in die Evolution ein. Schon als er sich zum ersten Mal ein Netz machte, begann er die Erde auszubeuten. Der Faustkeil war die erste Waffe, die er selber schuf. Und dieser Mensch soll nicht darüber nachdenken, wie er Antimaterie zu einer Waffe machen kann, die alles bis dahin Dagewesene an Schrecklichkeit und Zerstörungskraft übertrifft? Koste es was es wolle, bei der Kernspaltung, der Kernfusion, der Eroberung des Weltalls oder der Schaffung von Antimaterie...."
         Mit der Instrumentalisierung allen Seins für seinen Kampftrieb hat der Mensch einen Weg eingeschlagen, der ihn direkt in den Abgrund führt, wenn er sich nicht selber Grenzen setzt. Sollte es aber wirklich so sein, wie Günther Faust im Juli 2004 schrieb: "Der eigene Horizont ist die (einzige) Grenze, die der Mensch nicht zu überschreiten vermag", womit er ein grundsätzliches Problem anspricht, so bestünde wenig Hoffnung für die Zukunft der Menschheit. Aber es gibt auch Gegenbeispiele, auch wenn z.Zt. die amerikanische Militärmaschine und repressive Regime im Nahen und Fernen Osten für die Muslime der ganzen Welt eine Herausforderung sind, zur Wahrung ihrer Kultur und Rechte ihrerseits mit allen Mitteln des Terrors zurückzuschlagen, da sie offen es ja nicht können. Der "Kampf gegen den Terror" ist nur zu gewinnen, wenn der Westen und die angesprochenen Regime die Ursachen des Terrors bekämpfen: ihre Arroganz gegenüber der muslimischen Welt. Doch auch der Islam muss wieder lernen, dass nur ein friedliches Miteinander und die Respektierung fremder Werte in der Lage ist, diese Welt lebenswert zu erhalten. Die Mehrheit der Menschen in Europa lehnt aus schmerzlicher Erfahrung heraus jeden Staat ab, in dem nur eine einzige "Wahrheit" gilt, weil sie den Menschen immer dazu verführt, andere Menschen zu unterdrücken oder gar umzubringen. Nicht die Religionen sind dabei das Problem, sondern die Menschen, die sie für ihre Zwecke benutzen. Das wird sich nie ändern, solange nicht allgemein gelernt wird, über den eigenen Horizont und Nutzen hinauszudenken, wozu diese Seiten Hilfestellung geben wollen.


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